Leitfaden Bootsverkauf

Wie man eine Probefahrt durchführt

Der praktische Teil des Verkaufs: Wer tatsächlich an einem Boot interessiert ist, wird eine Probefahrt damit machen wollen. Ein elementar wichtiges Erlebnis für den Verkäufer wie für den zukünftigen Eigner.

Der Käufer stellt Ihr Boot „auf die Probe“

Mit einer Probefahrt soll die Leistungsfähigkeit eines Bootes getestet werden. Meist handelt es sich dabei um zwanglose Ausfahrten, bei denen Zustand des Motors, Geschwindigkeit, Wenderadius, Wasserlage, Vibrationsanfälligkeiten und die Instrumente überprüft bzw. gezeigt werden. Bei Segelbooten kommen Zustand der Segel, Verhalten der Yacht oder des Bootes bei unterschiedlichen Windeinfallswinkeln hinzu. Soll ein Gutachter die Probefahrt durchführen, müssen gängige Normen zur Zertifizierung des Bootes eingehalten werden, über die man Sie vor der Ausfahrt informieren wird.

Grundsätzlich gilt: Seriöse Kaufinteressenten bestehen auf einer Probefahrt ehe sie kaufen – besonders, wenn Ihr Boot ungewöhnlich oder kompliziert ist.

Die Chance, rauszufahren und die Freude zu teilen, auf dem Wasser zu sein, ist eine hervorragende Gelegenheit, den "Traum" und somit Ihr Boot zu verkaufen. Weniger seriöse Interessenten könnten einfach nur eine Spritztour auf Ihre Kosten suchen. Damit Sie keine Zeit verschwenden, versuchen Sie möglichst Ihre Bedenken durch gezieltes „Nachfragen beim Interessenten“ zu zerstreuen. Bei einer größeren Yacht ist es nicht unüblich, eine Kaution und einen unterzeichneten Vorvertrag im Hinblick auf eine erfolgreiche Probefahrt einzubehalten bzw. aufzusetzen.

Tipps, wie die Probefahrt zum Verkaufserfolg führen kann

  • War ihr Boot außerhalb des Wassers gelagert oder ist in letzter Zeit nicht benutzt worden, machen Sie zuerst eine eigene Probefahrt, um sicherzugehen, dass alles ordentlich funktioniert.
  • Beschränken Sie die Zahl der "Mitreisenden" auf ein Minimum.
  • Wählen Sie einen geschützten Bereich, es sei denn, der Käufer verlangt ausdrücklich offenes Wasser.
  • Geben Sie dem Käufer Gelegenheit, sich alles anzusehen, ehe Sie losfahren.
  • Geben Sie ihm/ihr Gelegenheit zu steuern, vorausgesetzt, er/sie haben Bootserfahrung. Das ist sehr wichtig für die emotionale Bindung zum Boot.
  • Führen Sie die Pluspunkte Ihres Bootes vor, weisen Sie aber auch auch auf Nachteile hin. Der Interessent muss Ihnen vertrauen können!
  • Beantworten Sie alle Fragen positiv und ehrlich.
  • Wer nach der Probefahrt zum Kauf bereit ist, wird abschließend eine Überprüfung des Rumpfes am Kran vor dem Vertragsabschluss erwarten. Sorgen Sie als Verkäufer dafür, dass eventuell der Kranmeister im Hafen für eine derartige Besichtigung bereit steht. Bei größeren Yachten werden entweder Tauchgänge angeboten oder ein Trockendock-Termin vereinbart – wenn nicht durch ein Gutachten diese Punkte längst „abgehakt“ wurden.

Falls im Vorfeld keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden, sollte der Verkäufer damit rechnen, Kosten im Zusammenhang mit einer Probefahrt zu zahlen. Behalten Sie jederzeit im Kopf, dass Sie die Verantwortung haben. Wenn Sie das Kommando abgeben, bleiben Sie für den Notfall ganz in der Nähe.


Nächster Beitrag

Wie man den Preis für ein Boot verhandelt