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Katamaran: Der Trend zur zweiten Kufe!

Cruising mit einem Katamaran wird immer beliebter

Katamaran: Der Trend zur zweiten Kufe!
Pluspunkt Katamaran: ein unermessliches Raum- und Platzangebot © Sunreef Yachts

Weniger Schräglage und Seekrankheit, dafür mehr Komfort und Kufen – Cruising mit einem Kat wird immer beliebter und begehrter. Dabei ist Segeln doch Segeln? Oder was machen die zwei Rümpfe so attraktiv?

Von Carsten Kemmling, veröffentlicht am 20.05.2014, aktualisiert am 02.12.2022

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Da ist zum einen und ganz vorn das Argument mit dem aufrechten Segeln. Kein lästiges Wegräumen oder Umkippen von Gläsern, Kochtöpfen, offenen Getränkepackungen oder Kanistern vor dem Auslaufen. Ein Katamaran ist durch seine zwei Rümpfe sehr formstabil (aber nicht unkenterbar!). Die Schiffsbewegungen sind deutlich ruhiger und machen das Leben an Bord leichter. So ist das Anreichen von Getränken einfacher, das Kochen, Rudergehen und auch Segelwechseln.

Jede Menge Platz

Weiterer Pluspunkt eines Cruising Katamaran ist das schier unermessliche Raum- und Platzangebot. Durch zwei bewohnbare Rümpfe, einen breiten Salon und den Freiluft-Salon (auf Monos Cockpit genannt!) kann man sich nicht nur theoretisch sehr gut aus dem Weg gehen, es können auch problemlos weitere Gäste mit an Bord kommen, ohne die eigene Privatsphäre zu verlieren. Dazu finden jede Menge Proviant, Ersatzteile, Hilfsgüter oder andere ansonst eher eingesparte Utensilien Platz.

Auch das Mitführen von Kindern ist unter diesen Bedingungen recht angenehm: Sie können einen eigenen „Spielrumpf“ für sich bekommen. Auftretende Fußverletzungen durch herumliegende Legoteile und Matchbox-Autos werden dadurch minimiert.

Speed und Komfort

Bei allen größeren Mitreisenden kommt die Stehhöhe in allen Bereichen des Cruising Katamaran besonders gut an. Bei Entspannung Suchenden das trampolinartige, weiche Vordeck. Segelsportlich geprägte Mitreisende wird insbesondere der Parasailor begeistern: Das große leichte Tuch kann bei einem Windeinfallswinkel von 70° bis 180° eingesetzt werden und deckt damit den Bereich eines Spinnakers und eines Gennakers ab und sorgt für guten Speed auf allen Raum- und Vorwindkursen.

Kurzum: irgendwie kommt an Bord eines Cruising-Kats jeder auf seine Kosten. Sogar für den Skipper ergeben sich aus der Bauweise dieser Schiffe einige Vorteile. Denn im Grunde ist ja einiges doppelt vorhanden – 2x Ruder, 2x Motor - was mehr Sicherheit für Schiff und Crew bedeutet. Der Mast (nur 1x) ist aufgrund der Schiffsbreite extrem gut zu verstagen. Dank der zwei Maschinen sind die Manövriereigenschaften des breiten Schiffes sehr gut, auch bietet das oft hoch gelegene Cockpit den nötigen Überblick.

Mehr Höhe am Wind als gedacht

Das häufig genannte Gegenargument - ein Kat laufe keine Höhe - muss an dieser Stelle entkräftet werden: Bei guter Besegelung schafft es ein Cruising-Kat genauso locker wie ein Einrümpfer auf 45 Grad am Wind, meisten weisen Katamarane sogar eine höhere Reisegeschwindigkeit auf, so dass man schneller ans Ziel kommt als mit einem Rumpf. Letztes Argument pro Katamaran: Auch das Trockenfallen ist angenehmer …

Nachdem wir nun bereits mehrere Lanzen für das Cruisen mit einem Katamaran gebrochen haben und noch viel mehr Vorteile aufzählen könnten, z. B. stilgerechtes Essen und Trinken aus Kristallgläsern und von Porzellangeschirr, stellt sich die Frage, warum eigentlich so wenige Kats an Deutschlands Küsten umherfahren? Vielleicht liegt es an den schmalen Pappelalleen in unseren Häfen oder wenigen Ankerbuchten mit Palmen …? Immer mehr Cruising Katamarane sind im Mittelmeer unterwegs. Dort werden in den großen Häfen immer mehr Liegeplätze angeboten. Aber die meisten Cats verziehen sich in die schönen Ankerbuchten. Wegen der oben angeführten Vorteile werden die Cruising-Kats immer beliebter bei den Blauwasserseglern, die per Segelboot den Erdball erkunden wollen

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