Testbericht

Sea Ray 220 Sundeck im Test

Kleine Alleskönnerin

Sea Ray 220 Sundeck im Test

Die neue «Sea Ray 220 Sundeck» bietet mehr, als man von einem 22-Fuss-Boot mit Aussenborder eigentlich erwarten würde: mehr Platz, mehr Komfort und vor allem mehr Spass.

Die Bedingungen waren nicht gerade einfach: Beim Sea-Ray-Presse-Event in Sitges, südlich von Barcelona, spielte das Wetter zwar bezüglich der erhofften milden Temperaturen mit, gleichzeitig wehte aber ein kräftiger Südostwind. Entsprechend baute sich eine Welle auf, welche die Testfahrten und Geschwindigkeitsmessungen erschwerte. Nichts desto trotz: Die kleine 220 Sundeck – als Aussenborder-Modell von Sea Ray ganz neu lanciert – zeigte sich unbeeindruckt und liess sich jederzeit sicher und kursstabil durch die Wellen steuern. Dabei erwies sich der kräftige 250-PS-Verado von Mercury als ideale Motorisierung – standardmässig sind allerdings «nur» 175 PS vorgesehen. Ein Blick auf das Geschwindigkeitsdiagramm genügt aber, um festzustellen, dass bei normalen Verhältnissen die schwächere Motorisierung problemlos ausreichen würde. Das Boot ist in der Schweiz für acht Personen zugelassen – laut Sea Ray dürften sogar 12 Personen mitfahren. Sowohl der Fahrer als auch der Beifahrer geniessen das Privileg eines bequemen, soliden Schalensitzes. Dieser ist dreh- und in der Längsrichtung verstellbar, so dass jeder seine ideale Position finden kann. Dank der Standup-Option ist eine gute Übersicht nicht nur unterwegs, sondern auch bei Hafenmanövern gegeben. Und auch sonst stimmt für den Fahrer alles: Das Steuerrad liegt gut in der Hand, die Bedienelemente sind richtig platziert und die Windschutzscheibe erfüllt ihren Zweck. Im Bug kann die U-Sitzbank auch als bequeme Chaiselongue genutzt oder mit Hilfe von Füllkissen in eine richtige Sonnenliege verwandelt werden. Ganz vorne ein witziges Detail: Statt mit einem Ankerkasten kann die 220 Sundeck mit einer Bug-Badeleiter und einer Bug-Dusche ausgerüstet werden – eine Option, die vor allem in den USA sehr beliebt ist. Aber auch hierzulande, wenn an gewissen Seen bis ans Ufer gefahren werden kann, macht sie durchaus Sinn. Das Cockpit bietet eine achterliche L-Sitzbank. Wenn der Fahrer- und der Beifahrersitz nach hinten gedreht werden und das kleine Tischchen zum Einsatz kommt, steht einer gemütlichen Runde mit fünf Personen nichts im Wege. Beachtlich ist das grosszügige Stauraum-Angebot: Einerseits ist unter sämtlichen Sitzbänken angenehm viel Stauraum zu finden, wobei die Sitzflä- chen an soliden Scharnieren aufgeklappt werden können. Andererseits befindet sich in der Konsole vor dem Beifahrersitz eine kleine «Nasszelle», in der eine Chemie-Toilette vorgesehen ist und wo auch grössere Taschen Platz finden. Zudem lässt sich unter dem Cockpitboden weiteres Material oder Ausrüstung verstauen. Steuerbordseitig führt ein kleiner Durchgang zu den beiden «Badeplattformen» neben dem Motor und dank der sauber verstauten Badeleiter ist auch der Zugang zum Wasser problemlos. Fazit: Der kleinen Sea Ray 220 Sundeck mit Aussenborder fehlt es wirklich an nichts

  • Sea Ray 220 Sundeck - gesamten Testbericht herunterladen
  • marina.ch Ausgabe 78 / Februar 2015 (PDF 1.3 MB)