Testbericht

Quicksilver 635 Commander WA im Test

All-in-One

Quicksilver 635 Commander WA im Test

Häufig sind Boote ohne eindeutige Ausrichtung irgendwie ein fauler Kompromiss. Die «Quicksilver 635 Commander WA» schafft es, ohne spektakulären Auftritt verschiedenste Bedürfnisse zu befriedigen.

Mit Freunden ein vergnüglicher Nachmittag, anschliessend irgendwo am See ein gediegenes Nachtessen und schliesslich spät noch zurück in den Hafen? Kein Problem. Die Wasserski-Stange ist bereit, die Badeleiter zum herunter klappen ebenfalls und das kühle Bier zum Apéro kann auf dem Cockpit-Tisch mit vier bequemen Sitzen darum herum serviert werden. Mit dem Freund oder der Freundin an einem schönen Tag blau machen, hinaus aufs Wasser, irgendwo vor Anker liegen und dann spontan entscheiden, an Bord zu übernachten? Kein Problem. Platz hat es genü- gend, das grosse Sonnendeck im Bug lädt zum Verweilen, in der Kabine können problemlos zwei Erwachsene schlafen und eine Chemie-Toilette hat es ebenfalls an Bord. Frühmorgens auf den See, um bei den ersten Sonnenstrahlen zu schauen, ob die Fische anbeissen? Kein Problem. Eine Halterung für den kleinen Hilfsmotor ist vorgesehen, ebenso wie beidseitig je ein Angelrutenhalter. Im Stauraum unter dem Cockpitboden können die Fischerutensilien später weggeräumt werden. Und die serienmässige Hydrauliklenkung ermöglicht bei jeder Geschwindigkeit müheloses Fahren. Die Quicksilver 635 Commander WA zeichnet sich aber nicht nur durch ihre Vielseitigkeit aus. Zu erwähnen sind verschiedene, überall auf dem Boot verteilte Haltemöglichkeiten, insbesondere der solide Handlauf direkt vor der Windschutzscheibe. Einzig beim – übrigens etwas schmal geratenen – Niedergang in die Kabine fehlt ein Griff. Erfreulich sind auch die Dimensionen der Liegeflächen. Die Sonnenliege bietet mit fast 2 m Länge wirklich viel Platz zum Faulenzen und die V-förmige Koje in der Kabine würde mit ihren Massen von 2,05 cm x 2,00/0,70 cm jeder Luxus-Motoryacht gut anstehen. Die übermässige Breite könnte eventuell mit einem kleinen Einbauschrank besser genutzt werden. An Deck gefällt das Cockpit mit einem kleinen Tisch, der sowohl draussen wie in der Kabine zum Einsatz kommt. Fahrer- und Beifahrer­sitz sind verstellbar und können nach hinten gedreht werden. Raffiniert sind die beiden Sitze in den achterlichen Ausbuchtungen: Die Sitzflächen können weggenommen werden, backbordseitig gibt die Rückenlehne einen Durchgang zur Badeplattform frei. Nach vorne ist der Durchgang an beiden Seiten des breiten Steuerstandes möglich. Der selbstlenzende Ankerkasten im Bug ist also auch nach dem erwähnten gediegenen Nachtessen – und der passenden Flasche Wein – problemlos erreichbar.

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  • marina.ch Ausgabe 38 / Februar 2011 (PDF 869.1 KB)