Testbericht

Parker 750 Cabin Cruiser im Test

Gefällige Schwestern

Parker 750 Cabin Cruiser im Test

Parker war bisher vor allem bekannt für Schlauchboote. Seit einiger Zeit baut die polnische Werft auch GFK-Boote – und zwar mit Erfolg. In die Schweiz importiert werden sie von der Hochmuth Bootsbau AG. «marina.ch» testete die «Parker 750 Cabin Cruiser» und die «750 Day Cruiser».

Die Idee ist nicht neu, und wird auch von den grossen Serienwerften gerne angewendet: den gleichen Rumpf mit verschiedenen Aufbauten nutzen. Die Kundschaft hat so mehr Auswahl, die Werft profitiert von einfacheren Arbeitsabläufen und spart insbesondere bei den Entwicklungskosten. Die polnische Werft Parker Poland Sp belegt einen grossen Teil ihrer Fertigungskapazität mit Auftragsarbeiten für andere, bekanntere Marken. Neben Jeanneau und Bénéteau lassen auch Windy und Draco einzelne Teile oder ganze Rümpfe bei der Werft in Czosnów, nordwestlich von Warschau, produzieren. Daneben bleibt aber in der modernen Produktionshalle genügend Zeit, um auch eigene Boote von 6 bis 8 m zu bauen. Aktuell sind sechs verschiedene Modelle im Angebot, fast alle mit zwei oder drei AusbauVarianten. Motorisiert werden die Boote jeweils mit passenden Aussenbordmotoren. Ausnahme: Das Modell Parker 800 Weekend kann mit einem Dieseloder Benzin-Innenborder ausgestattet werden. Beim Test standen die beiden Varianten der Parker 750 zur Verfügung: die 750 Cabin Cruiser und die 750 Day Cruiser. Letztere war vor einem Jahr übrigens als Kandidatin für die Auszeichnung zur European Yacht of the Year nominiert worden. Die beiden Boote mit dem identischen Rumpf (7,45 x 2,50 m) waren auch genau gleich motorisiert. Der Verado F250 XL von Mercury erwies sich als passende, sportliche Motorisierung – zugelassen wären beide Boote für einen Aussenborder mit maximal 300 PS. Die klare V-Form des Rumpfes mit ausgeprägten Kimmkanten sorgt für ein sanftes Eintauchen in die Wellen und für eine angenehme Spurtreue. Auch bei extremen Manövern oder engen Kurven rutscht die Parker 750 nicht weg und der Fahrer spürt jederzeit, was das Boot macht. Die Steuerung mit einem Sportlenkrad überzeugt in jeder Situation durch Exaktheit und Leichtgängigkeit. Schon bei etwas mehr als 20 km/h erreicht das Boot die Gleitfahrt und lässt sich dann kontrolliert bis zur Spitzengeschwindigkeit von über 65 km/h beschleunigen. Da heisst es allerdings: Festhalten! Die auftretenden Fliehkräfte auf dem doch relativ schmalen Boot sind nämlich nicht zu unterschätzen.

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  • marina.ch Ausgabe 90 / April 2016 (PDF 1.5 MB)