Testbericht

Fjord 40 open im Test

Das andere Konzept

Fjord 40 open im Test

Sie war das erste neue Modell nach der Übernahme von Fjord durch HanseYachts. Sie gewann gleich den begehrten Titel als «European Powerboat of the Year». Sie polarisiert. Die Fjord 40 ist keine gewöhnliche Motoryacht.

Es gibt auf dem Markt viele durchschnittliche Motoryachten – wahrscheinlich mehr durchschnittliche als herausragende. Die Fjord 40 open gehört definitiv nicht dazu. Weder optisch, noch vom Konzept her, noch bezüglich der Fahreigenschaften. Die Optik der Fjord 40 ist mutig. Der gerade Vorsteven, das hohe, senkrechte Freibord, das freistehende Dach und das offene Heck – ein Anblick, an den man sich gewöhnen muss. Aber an Mut hat es Hanse-Chef Michael Schmidt bekanntlich noch nie gefehlt. «Eine Motoryacht, nur um schnell von A nach B zu kommen, das reichte mir als Motivation nicht.» Zusammen mit dem englischen ­Designer Patrick Banfield – 2001 mit dem Wally Tender für Luca Bassani berühmt geworden – stellte er ein Anforderungsprofil zusammen: Maximale Geschwindigkeit um 75 km/h, gute Fahreigenschaften bei rund 50 km/h, angenehmes Bordleben unterwegs und die Möglichkeit, auch einmal an Bord übernachten zu können. Letzteres stand bewusst nicht im Vordergrund, die Fjord 40 ist als Daycruiser konzipiert. Mit einem Längen-Breiten-Verhältnis von 3:1, einem moderaten, nach hinten schnell flacher werdenden V im Bug und einer langen Wasserlinie, kommt die mit zwei IPS-Motoren von Volvo-Penta ausgerüstete Fjord rasch ins Gleiten und lässt sich dabei von kleinen Wellen nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Tests der Werft in Greifswald haben gezeigt, dass die Fahreigenschaften auch bei raueren Bedingungen kaum beeinträchtigt werden. Die Marschgeschwindigkeit liegt bei etwa 55 km/h, aber schon bei gut 30 km/h kommt die Fjord 40 ins Gleiten. Einzige Kritik: Beim Beschleunigen steigt der Bug – trotz Trimmklappen – zuerst einen Moment lang so stark an, dass die Sicht nach vorne kurzzeitig eingeschränkt ist.

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  • marina.ch Ausgabe 15 / Oktober 2008 (PDF 971.3 KB)