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Testbericht

Dinamica 940 im Test

Daysailing vom Feinsten

Dinamica 940 im Test

Sie ist eine der Entdeckungen der letzten Saison. Die «Dinamica 940» überzeugte optisch an den verschiedenen Bootsmessen und technisch bei den Tests auf dem Gardasee und vor Barcelona.

Das Rad neu erfunden hat Rolf Schläfer mit seiner Yacht nicht. Aber: «Ich habe praktisch alle Daysailer der Welt studiert», erzählt der 70-jährige Wahl-Italiener, «und habe dann versucht, die besten Ideen zusammen zu fassen. Wenn du einen richtigen Daysailer bauen willst, sind halt gewisse Eckpunkte vorgegeben.» Dass die Dinamica 940 beispielsweise der etwas kürzeren Brenta 30 von B-Yachts gleicht, will Schläfer denn auch gar nicht abstreiten. Und weil beide Yachten beim Cantiere Galletti am Gardasee gebaut werden, ist auch die Bauqualität durchaus vergleichbar. «Trotzdem gibt es markante und entscheidende Unterschiede», betont Schläfer bei einem Glas Wein auf der gemütlichen Terrasse des Yachtclubs in Desenzano am Gardasee, «angefangen beim Preis über die Ausstattung bis zum Innenlayout.» Tatsächlich wird unter Deck erstaunlich viel geboten. Während andere Yachten in dieser Kategorie praktisch ohne Interieur daher kommen, ist bei der Dinamica 940 doch Einiges vorhanden: zwei vollwertige Kojen, beidseitig je eine bequeme Sitzbank, eine Spüle, ein kleiner Gasherd, eine Kühlbox und im Bug eine Chemie-Toilette. Letztere lässt sich sogar mit einem kleinen Vorhang zum Salon abtrennen. Die beiden Rohrkojen im Bug vermitteln ein wenig «Renn-YachtFeeling», in den allermeisten Fällen werden sie aber als Stauraum für Segel, Taschen und weiteres Material dienen. Kleines Detail: Eine hochklappbare Luke am Niedergang erleichtert den Einstieg ins Innere der Yacht. Von Stehhöhe kann zwar keine Rede sein, aber immerhin. Einziger «Störfaktor» unter Deck bezüglich Bequemlichkeit: Der Kasten mit dem ­System des hydraulischen Hubkiels dominiert das Bild und verhindert, dass ein grosszügiges Raumgefühl aufkommt. Womit aber auch gleich einer der weiteren Pluspunkte erwähnt ist: Die Dinamica 940 verfügt über einen Hubkiel, dank dem ihr Tiefgang von 2,10 m auf 1,60 m reduziert werden kann. «2,10 m sind für eine Yacht dieser Grösse ein gutes Mass», erklärt Schläfer die Idee. «Aber sowohl an vielen Küstenabschnitten des Mittelmeers als auch auf den meisten Binnenseen ist man mit einem solchen Tiefgang bereits sehr eingeschränkt. 1,60 m wären dagegen beim Segeln zuwenig, in den Häfen ist diese ­Reduktion aber Gold wert.»

  • Dinamica 940 - gesamten Testbericht herunterladen
  • marina.ch Ausgabe 49 / März 2012 (PDF 1.4 MB)