Anmelden

Testbericht

Sessa Key Largo 27 im Test

Italienische Eleganz

Sessa Key Largo 27 im Test

In Sachen Design haben die Italiener im Bootsbau immer noch die Nase vorne. Auch wenn andere aufgeholt haben. Was die «Sessa Key Largo 27» auf nur 7,8 m Länge bieten kann, ist erstaunlich.

Bis vor wenigen Jahren galten Motorboote mit Aussenbordmotor als minderwertig. Leistungsmässig konnten sie nicht mithalten und weder die Optik noch der «Sound» vermochten zu überzeugen. Mindestens bezüglich Technik, Kraft und Leistung haben die Aussenborder in den vergangenen Jahren enorm zugelegt und die verbesserte Laufruhe hat auch auf die Lärmemission einen positiven Einfluss. Der optische Aspekt bleibt Geschmacksache und darüber soll man sich bekanntlich nicht streiten. Tatsache ist, dass heute Aussenbordmotoren bis 350 PS auf dem Markt sind und sich im Einsatz bewährt haben. Und auch Doppel-Aussenbordmotorisierungen – bei der Sessa Key Largo 27 wären 400 PS, also 2 x 200 PS zugelassen – sind heute keine Seltenheit mehr. Vorteile bringen die Aussenbordmotoren vor allem bezüglich Platzverbrauch, Handling, Unter­halt und Wartung sowie im Normalfall auch bezüglich Benzinverbrauch. Das Testboot ist mit einem 350-PS-Aussenborder von Yamaha ausgestattet – seit einiger Zeit einer der stärksten Aussenbordmotoren auf dem Markt. Ohne gleich zu einer einzigen Lobrede ansetzen zu wollen: Da passt einfach alles. Mit der «Eleganz eines Hais» – Originalzitat aus dem Sessa-Prospekt – fliegt die Key Largo 27 über den Vierwaldstättersee, ohne dass die Diskussion Aussen- versus Innenborder auch nur im Ansatz aufkommen könnte. Bei gut 2600 Touren kommt das Boot mit knapp 20 km/h ins Gleiten, bis zur Spitzengeschwindigkeit von gut 75 km/h bleiben fast 3000 Touren Spielraum. Wobei das mit «Spiel» durchaus wörtlich verstanden werden kann. Die Key Largo verfügt über gute Fahreigenschaften, legt sich in schnellen Kurven leicht nach Innen, bleibt aber jederzeit unter der Kontrolle des Fahrers. Die hydraulische Steuerung liegt gut in der Hand. Auch extreme Manöver bringen das Boot nicht aus der Ruhe. Einziges Apropos für den Fahrer: Sein Schalensitz bietet zwar guten Halt, ist aber erstaunlicherweise nicht mit einer Stand-up-Funktion ausgestattet. Ein Detail, das sich sicher ändern lässt.

  • Sessa Key Largo 27 - gesamten Testbericht herunterladen
  • marina.ch Ausgabe 36 / November 2010 (PDF 1.6 MB)