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Testbericht

SeaRay 285 Sundancer im Test

Die mit der Sonne tanzt

SeaRay 285 Sundancer im Test

Zugegeben: Am Tag, als wir auf dem Zugersee den Test der «Sea Ray 285 Sundancer» vereinbart hatten, herrschte zuerst dicker Nebel statt Sonnenschein. Vom Liegeplatz aus sah man nicht bis zur Hafenausfahrt und der Bugscheinwerfer war wichtiger als die zur Sonnenliege umklappbare Hecksitzbank. Immerhin lichtete sich der Nebel, so dass das Fahrvergnügen doch noch stattfinden konnte – allerdings ohne Sonnenbad.

Auch wenn die Sonne nicht scheint: Was auf der 285 Sundancer zuerst auffällt, ist ihre Vielseitigkeit. Sowohl an Deck als auch in der Kabine überrascht der rechtzeitig zum 50-Jahre-Jubiläum von Sea Ray lancierte Sport Cruiser. Stehhöhe, eine MittschiffsKoje, eine L-Bank mit Tisch im Salon, die zu einer weiteren Doppelkoje umgebaut werden kann, sowie eine abgeschlossene Nasszelle sind mehr, als man gemeinhin auf einer Motoryacht unter 9 m Länge erwartet. Zwei Tritte führen den Niedergang hinunter, wo backbordseitig zuerst die kleine aber feine Pantry untergebracht ist. Spüle, Spiritus/ElektroKombikocher, Mikrowelle und Kühlschrank gehören zum Standard, ebenso wie diverse Staumöglichkeiten im gesamten Pantryblock und eine kleine Luke in der Bordwand. Im Salon gefällt insbesondere das helle, freundliche Ambiente. Ein grosses Dachfenster sowie eine angemessene Luke sorgen für Licht und frische Luft. Jedenfalls bei schönem Wetter. Andernfalls wird eher die optionale Heizung zu einem Thema… Auf der L-Sitzbank finden bequem 4 Personen Platz, mit abgesenktem Tisch entsteht eine leicht schräg ausgerichtete Liegefläche von beachtlichen 190 cm x 120 cm. Wer nur zu zweit an Bord ist, braucht von dieser allerdings keinen Gebrauch zu machen: Die Mittschiffs-Koje bietet mit 183 x 125 cm, einer angenehmen lichten Höhe und einer eigenen Luke beinahe ebenso viel Komfort. Hier schlafen nicht nur Kinder ausgesprochen bequem. Erwähnenswert ist schliesslich auch die Nasszelle – in der Schweiz standardmässig mit einer Vakuum-Yachttoilette (mit Tank und Absaugsystem) ausgerüstet. Nicht fehlen darf natürlich auch hier eine Luke. Bei schönem Wetter wird sich allerdings das Leben an Bord vornehmlich draussen abspielen. Das Cockpit kann raffiniert in verschiedenen Kombinationen genutzt werden. So kann die Fahrer- und Beifahrerbank nach Achtern ausgerichtet werden und aus der Hecksitzbank wird mit wenigen Handgriffen eine Liegefläche. Die backbordseitige Sitzbank kann ebenfalls als Liege genutzt werden (180 cm). Der Cockpittisch gehört nicht zum Standard, sollte aber unbedingt mitgeordert werden. Gegenüber bietet schliesslich die kleine Wetbar mit Spüle und Kühlbox genügend Infrastruktur für ein gediegenes Apéro an Bord. Fazit: Ausser der Sonne fehlt auf der 285 Sundancer selbst an einem nebligen Tag auf dem Zugersee nichts.

  • SeaRay 285 Sundancer - gesamten Testbericht herunterladen
  • marina.ch Ausgabe 18 / Februar 2009 (PDF 814.3 KB)